Wie die Liebe bleibt

Buchbeschreibung: Wie die Liebe bleibt

Steve and Sharon Biddulph, das australische Psychologenpaar zeigt in diesem Buch auf, dass es auch heute noch möglich ist, eine erfüllte Partnerschaft und Familie zu leben. Um in unserer jeweiligen Situation das möglichst beste für unsere weitere Entwicklung zu tun, ist eine Bestandsaufnahme der Elemente eines erfüllten Lebens notwendig: Ehe / Partnerschaft, Elternrolle, Selbsterfüllung, Gesellschaftliches Engagement, Freundschaften, Sinn-stiftende Arbeit. Für ein erfülltes Leben braucht es mindestens drei dieser Punkte in guter Funktion.

Drei Zugänge, die zu einer Partnerschaft führen können:

  1. Sympathie – damit fängt häufig eine Beziehung an. Um der Beziehung ein tragbares Fundament zu geben, reicht Sympathie jedoch nicht aus.
  2. Liebe – ist für die Autoren das tragende Fundament einer dauerhaften Verbindung. Liebe erfordert Offenheit und Vertrauen, d.h. man muss auch bereit sein, sich in die Beziehung zu investieren und sich verletzbar zu machen. Was wir als Liebe wahrnehmen, hat häufig damit zu tun, wie Liebe in der Kindheit erfahren wurde und welche Hoffnungen im Zusammenhang mit Liebe gehegt werden.
  3. Erotische Anziehung – ist eine Kraft, die uns ein Leben lang antreibt und die wir sorgsam steuern müssen. Sie kann einer Beziehung Reiz verschaffen oder sie zerstören. Das Eingehen einer Beziehung, die nur auf sexueller Anziehung beruht, ohne dass man sich eine dauerhafte Verbindung vorstellen kann, führt zu Komplikationen, die das Leben schwer machen. Die Autoren weisen darauf hin, dass es gut ist, mit dieser Energie sorgsam umzugehen, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.

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Urvertrauen

Urvertrauen ist Grundlage für Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Liebesfähigkeit, Vertrauen in andere und in soziale Systeme. Nicht nur in den ersten Jahren, sondern auch bereits im Mutterleib verspürt ein Kind, ob sein Dasein erwünscht oder von seiner Umwelt als belastend bewertet wird. Wie stark diese Erfahrungen den Lebensweg eines Menschen prägen, war Thema einer Studie von Elfriede Zörner.

Urvertrauen in der Forschung

Erik H. Erikson bezeichnet das Gefühl des Ur-Vertrauens als ein „Gefühl des Sich-Verlassen-Dürfens“. Gerade im ersten Lebensjahr ist das Kind auf die Verlässlichkeit der Bezugspersonen angewiesen. Die Bindung zur Mutter und mit ihr die Nahrungsaufnahme spielen eine bedeutende Rolle. Werden die Forderungen nach körperlicher Nähe, Sicherheit, Geborgenheit, Nahrung nicht ausreichend gedeckt, entwickelt das Kind Bedrohungsgefühle und Ängste, da eine weitgehende Erfüllung dieser Bedürfnisse lebenswichtig ist. Außerdem verinnerlicht es das Gefühl, seine Umwelt nicht beeinflussen zu können und ihr hilflos ausgeliefert zu sein.

Der Soziologe Dieter Claessens betrachtet die allererste Lebenszeit als Grundeinstellung, Schäden führen zu einem Ur-Misstrauen und sind nach seiner Ansicht irreparabel.

Gerald Hüther spricht vom Gehirn als „Sozialorgan“: „Die wichtigsten Erfahrungen, die ein Kind im Lauf seiner Entwicklung macht und die den nachhaltigsten Einfluss auf die innere Organisation und Strukturierung haben sind Beziehungserfahrungen.“ Durch die vorgeburtliche Entwicklung kommt jeder Mensch mit zwei Grunderfahrungen auf die Welt: jederzeit über sich hinauswachsen zu können und mit anderen verbunden zu sein. Liebe ist die einzige Möglichkeit, gleichzeitig Wachstum und Verbundenheit zulassen zu können, ein Grundbedürfnis, nach dessen Erfüllung jeder strebt.

Viktor E. Frankl vertritt die Ansicht: Als sinnorientiertes Wesen kann der Mensch echte Geborgenheit nur in einer geistigen Heimat, in seinem transzendenten Ursprung finden. Alle Versuche, ihn auf dieser Erde Wurzeln schlagen zu lassen, müssen scheitern, wenn nicht zugleich die „Himmelswurzeln“ entfaltet werden.

Das heißt, ein Mensch benötigt für die Entfaltung seiner Persönlichkeit von den ersten Augenblicken seiner Entstehung an liebevolle Fürsorge, das Gefühl der Verbundenheit, die Möglichkeit wachsen zu können, Vertrauen in das Vertrauen zu entwickeln und seine Religion, seine Rückverbindung zum Göttlichen, ein Eingebettet-Sein in ein geistiges Klima. Weiterlesen